Große Canyons, enge Canyons, überall Canyons!
Nach der überraschenden Motelnacht traten wir mit unserem leicht lädierten Wohnmobil die Flucht nach vorne an - schließlich stand noch das weltberühmte Highlight „Grand Canyon“ auf dem Programm!
Bevor wir in diesen riesigen Nationalpark fuhren, machten wir am Powell Stausee halt. Auf einem Campingplatz, am beeindruckenden Staudamm des Colorado Rivers gelegen, übernachteten wir für 2 Nächte.
Die angenehmen Temperaturen luden zum Erkunden der Gegend ein, die etwas überraschend großartige Highlights bereithielt.
Eins davon gab uns mehr als nur einen ersten Eindruck von den Schluchten des Grand Canyons: Horseshoe Bend. Frei übersetzt bedeutet es so viel wie “Hufeisen Kurve” - die Bilder erklären wohl am besten, wie dieser Ort zu seinem Namen kam:
Nach einer erholsamen Nacht stand dann der Lower Antelope Canyon auf unsere Sightseeing-Liste.
Zusammen mit „seinem Bruder“, dem Upper Antelope Canyon, ist dieser Slot Canyon der meistbesuchte der USA.
Von Sturzbächen gebildet, wurde der extrem schmale Canyon, erst vor etwas 100 Jahren entdeckt und lockt seit dem bis zu 5.000 (!) Besucher pro Woche an.
Auf unserer imaginären Liste der touristischsten Orte der Welt erhält diese Schlucht sicher einen Platz unter den Top 5. Allerdings erhält sie eine ähnliche Platzierung in der ebenfalls imaginären Liste der beeindruckendsten Ort der Welt, aber seht selbst:
Die von Wassermassen über Jahrtausende geformten Skulpturen und Felsformationen erscheinen in dem rötlich gefärbten Sonnenlicht so unwirklich, dass man das Gefühl hatte, alles fotografieren zu müssen. Dies war sicher eines der Highlights unserer Reise, daher hier noch mehr Bilder:
Der Weg bis zum Grand Canyon war von Page aus recht lang, vor allem weil wir bis ca 15:30 Uhr im Antelope Canyon waren. Deshalb legten wir unterwegs einen Nachtstopp in Cameron ein, ca. 40 Kilometer vor dem Eingang zum Grand Canyon Nationalpark.
Der kurze Weg am nächsten morgen erlaubte es uns dann mehrere der vielen Aussichtspunkte am South Rim, also dem südlichen Teil des Grand Canyons, abzuklappern. Naturgemäß sind die ersten, mit dem Auto einfach zu erreichenden, Punkte arg voll und selbst im Winter recht überlaufen - sobald mal sich aber die Mühe macht mehr als 5 Minuten zu wandern, verlaufen sich die Besucher schnell und man hat die Natur (fast) für sich:
Diese Ausblicke, kombiniert mit dem Wissen, dass der Abgrund ca. 1.600 Höhenmeter misst, bevor man den Colorado River erreicht, sind schwer beeindruckend.
Echte Wanderungen sind aufgrund der enormen Höhenunterschiede eigentlich nur als Mehrtagestouren möglich - also leider bei dieser Reise nichts für uns...
Da die Campgrounds im Park selber leider bereits alle ausgebucht waren (in Texas und einigen anderen Staaten waren bereits Schulferien), machten wir uns noch am gleichen Tag wieder auf den Weg nach Flagstaff.
Flagstaff sollte es nicht gut mit uns meinen. 1 Campingplatz war ausgebucht, 2 weitere wegen Winter noch geschlossen, dazu ein hungriger und müder Jonas. Alles zwang uns zu einer weiteren Motelnacht.
Das Zimmer war allerdings warm und im TV lief „Friends“ - also alles OK!