Far Far North
Da die Wetteraussichten für die Nordspitze nicht rosig waren, überlegten wir kurz, ob sich die Fahrt an das Cape Reinga wirklich lohnt. Wie soll man bei Regen und schlechter Sicht sehen, wie zwei Ozeane ineinander fließen? Aber der Gedanke verflog schnell, als erste blaue Lücken in der grauen Wolkendecke zu sehen waren und leise Hoffnung aufkeimte.
Also machten wir uns auf den Weg zum „Far Far North“ (frei übersetzt: ganz ganz oben).

Es war eine geradezu mystische Atmosphäre, als wir uns dem Cape näherten. Man konnte förmlich sehen, wie die Wolken mit den Bergen kämpften, an manchen Kuppeln hängen blieben und es an anderen Stellen schafften. Immer wieder zogen Nebelschwaden auf und wir waren gespannt, ob wir überhaupt etwas sehen würden. Die letzten 800 Meter zur Spitze, auf der ein Leuchtturm trohnt, legten wir zu Fuß zurück. Und als hätte uns der liebe Wettergott endlich erhört, schob die Sonne alle Wolken beiseite und wir hatten freie Sicht.
Beseelt vom Glück beschlossen wir die Nacht am Cape zu verbringen und fuhren auf einen kleinen Stellplatz unterhalb der Spitze. Vom Strand aus konnten wir fast noch eindrucksvoller sehen, wie die Wolken in den Bergen hingen.
Nach einem delikaten Abendessen machten wir uns bettfertig, als wir plötzlich merkten, wie mehr und mehr Mücken sich auf den Weg zu uns machten. Zum Glück hatten wir bereits auf Coromandel an den Fenstern Mückenschutznetze „installiert“ (man nehme ein Moskitonetz und Gaffatape), die bisher auch gut hielten.

Nur diesmal hielt nichts. Erst schlossen wir die Heckklappe und Schiebetür. An den Vorhängen hatten sich bereits circa 100 Mücken gesammelt. Mühevoll versuchten wir sie zu erwischen. Nach getaner Arbeit stand uns der Schweiß auf der Stirn und wir waren froh, dass wir noch die kleinen Schiebefenster und die Dachluke hatten, die etwas Frischluft reinließen und zum Glück mit Mückengittern versehen waren. Nach einigen Minuten schwirrten allerdings wieder diese lästigen Plagegeister um uns herum. Als wir das Licht anmachten hatten sich an der Decke wieder 20-30 Mücken versammelt.
Entweder hatten wir diese beim ersten Rundumschlag übersehen oder die Gitter hielten nicht. Nach einem Test schlossen wir dann auch die anderen Fenster und die schlimmste Nacht begann. Es wurde immer heißer und stickiger und es schwirrten trotzdem Mücken herum. Wir fragten uns, ob wir die Fenster wieder öffnen sollten, einigten uns aber beide, dass viele Mücken schlimmer sind als ein paar und stickige Luft.
Gegen 3 Uhr morgens schliefen wir erschöpft ein. Jonas bekam zum Glück vom ganzen Spuk nichts mit und schlief seelenruhig.
Am nächsten Morgen gab es nur Frühstück für Jonas. Wir wollten nur weg. So schnell wie möglich. Wir führen zum Rawawa Beach und genossen am Strand Kaffee und Frühstücksbrot.
Dass es wieder regnete störte uns nicht. Wir waren froh die Mücken los zu sein.
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RuthOma (Dienstag, 20 Februar 2018 12:03)
Es muss ja schlimm gewesen sein aber Ihr habt die grosse Strapace gut überlebt.Habt noch einpaar schöne Tage bis es bald nach Amerika geht feiert am Freitag schön Jonas Geburtstag LG. Oma und Opa